Es zeichnete sich schon in der Auseinandersetzung kmi contra procontra ab, bei der procontra-Autor Robert Krueger-Kassissa kmi den Vorwurf machte, wie man denn als seriöses Organ dem Platzhirschen fairvesta so viel Raum geben könne? Nun ist er da, der Beitrag gegen fairvesta und er ist vergleichsweise moderat ausgefallen. Auffällig ist, dass procontra Knoll sehr viel Raum gibt, seine Sicht der Dinge darzustellen. Die eigentlichen Problempunkte werden nur gestreift. Zwar zeigt Krueger-Kassissa auf, dass fairvesta offenbar (überwiegend?) Immobilien erwirbt, die sonst keiner haben will und dies auch noch zu überzogenen Preisen. Auch geht er darauf ein, dass die Immobilienvermarktungsfirma von Edelgard Knoll Provisionen dafür nimmt, dass die Objekte auch verkauft werden (was unserer Meinung nach Sache des Fonds wäre). Schließlich moniert Peter Tamms von ProCompare, dass die 2010er Leistungsbilanz (die letzte die es gab) völlig aussagelos ist. Aber die Kernfragen sind doch: Hat fairvesta bislang überhaupt so viele Immobilien verkaufen können, dass die ersten Fonds auch rechtens aufgelöst wurden und wenn ja, an wen? Wer kennt „Anleger der ersten Stunde“ und was hat man ihnen erzählt? Welche Renditen haben die ersten aufgelösten Fonds erzielt? Oder werden die Immobilien schlicht durch die Anleihen weiterfinanziert? Dann aber könnte dieses System, wir sprechen bewusst noch nicht von Schneeballsystem, irgendwann ein hartes Ende finden. Denn Schrittimmobilien lassen sich nur deutlich unter Wert verkaufen, weshalb fairvesta dann seinen Verkaufsspruch ändern müsste: „Im Einkauf liegt der Gewinn. Im Verkauf der Verlust.“

Von wpservice

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