Die Welt steht vor ihrer größten Herausforderung, der Bekämpfung des Welthungers bei steigender Weltbevölkerung. Doch welche Lösungsansätze gibt es hierfür und wie kann die Globalisierung bei dem Problem mithelfen? Im Gespräch mit Stefan Ruckelshaußen, Bio-Landwirt und Geschäftsführer der Food & Energy Campus Groß-Gerau GmbH.

Future of Food – Forschung und Wissenstransfer zum Thema menschliche Ernährung wird global diskutiert. Förderprogramme wie World Food Programme Innovation Accelerator (WFP) der Vereinten Nationen unterstützt und skaliert Lösungen, um den Hunger weltweit zu beenden. Was können wir tun? Biolandwirt und Geschäftsführer der Food & Energy Campus Groß-Gerau GmbH Stefan Ruckelshaußen hierzu: “Die Erhaltung der Ökosysteme, sowie die weltweite Versorgung mit Nahrungsmitteln sind die Herausforderungen für die zukünftige Landwirtschaft.”

Das Unternehmen Food & Energy Campus Groß-Gerau GmbH beschäftigt sich mit den Themen rund um Energie- und ressourceneffiziente landwirtschaftliche Produktionssysteme. Stefan Ruckelshaußen mit Leib und Seele in der Landwirtschaft zu Hause hierzu: “Unser erklärtes Ziel ist am Standort der Biogasanlage in Groß-Gerau mit dem Green-Dome-System der MABEWO AG eine ressourcenschonende landwirtschaftliche Produktion aufzubauen. Wir wollen Microgreens, Gemüse und Kräuter CO2-neutral für den lokalen Markt produzieren, indem wir biologische Nährstoffkreisläufe nutzen, erneuerbare Energien angemessen einsetzen und innovative Technologien und Methoden anwenden. Die Sales- und Marketing-Strategie umfasst die lokale Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte und die internationale Vermarktung technologischer Innovationen und Know-how.”

Globalisierung oder Lebensmittelmangel – negative Folgen der globalen Bevölkerungsentwicklung eingrenzen

Stefan Ruckelshaußen / Geschäftsführer Food & Energy Campus Groß- Gerau GmbHAuf der Erde leben zum Jahreswechsel 2020 / 2021 ca. 7,837 Milliarden Einwohner und die Bevölkerungswachstumsrate liegt bei etwa 1,1 Prozent pro Jahr. Seit vielen Jahren sagen Prognosen verschiedenster Forschungsinstitute, so auch die United Nations (World Population Prospects) eine Überpopulation der Erde voraus. Die Bevölkerung der Erde hat sich in den letzten 100 Jahren nahezu vervierfacht und bereits im Jahr 2050 soll die Bevölkerungszahl auf etwa. 9,6 Milliarden Menschen gewachsen sein. Die Prognosen der UN orientieren sich an dem Median als die wahrscheinlichste Prognose. Trotz der hohen aktuellen Bevölkerungswachstumsrate von 1,1 Prozent pro Jahr, was einem jährlichen Populationszuwachs von etwa 86 Millionen Menschen entspricht, geht auch die UN von einer Trendumkehr zur nächsten Jahrhundertwende aus. Ab diesem Zeitpunkt soll die Population der Erde laut den aktuellen Statistiken wieder abnehmen. Diese bevorstehende Überbevölkerung lässt sich unter anderem durch die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau erklären. 1950 gebar jede Frau durchschnittlich 4,7 Kinder, dies ist seitdem auf etwa 2,4 Kinder zurückgegangen. Eine Stagnation der Wachstumskurve wird bei einer Rate von etwa 2,1 Kindern pro Frau erwartet. Bei einer geringeren Rate als 2,1 wird die Population der Erde voraussichtlich langsam abnehmen. 

Ursachen der bevorstehenden Überbevölkerung

Nach Aussagen des UN-Bevölkerungsfonds UNFPA spielt die mangelnde Emanzipation von Frauen eine große Rolle bezüglich der Überbevölkerung. In einigen Teilen der Welt mangelt es für Mädchen an ausreichend Zugang zu Bildung, weshalb laut Schätzungen der UNFPA die Zahl der ungewollten Schwangerschaften bei etwa 90 Millionen pro Jahr liegt. Hierbei mangelt es besonders an Sexualaufklärung, welche in vielen Teilen der Welt, ähnlich wie Verhütung nach wie vor tabuisiert ist. Unzureichender Zugang zu modernen Verhütungsmethoden stellt für fast 200 Millionen Frauen ein offensichtliches Problem dar und trägt unmittelbar zu den der hohen Rate an Kindern pro Frau bei.

„[…] Tansanias Präsident […] forderte die Frauen auf, Verhütungsmittel wegzuwerfen. […] Viele Regierungen gerade in Afrika halten nicht viel von Bevölkerungspolitik und dem Recht auf reproduktive Selbstbestimmung […]“, so Ulrich Post, Mitglied im Redaktionsbeirat der Welthungerhilfe. Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung in Afrika lag 2019 bei etwa 19,4 Jahren was die Auswirkungen der geringen Investitionen der Regierung in Bildung und Gesundheit unterstreichen.

Risiken der Überbevölkerung

Dass der Fall einer Überpopulation eintritt, steht außer Frage, jedoch bringt diese Situation einige Nachteile mit sich. Sowohl die Umwelt als auch die globale Gesellschaft wird hierbei vor eine immense Herausforderung gestellt. Da jede Sekunde etwa 2-3 Kinder geboren werden, welche Nahrung und Trinkwasser benötigen und im Laufe ihres Lebens Energie verbrauchen, ist es wahrscheinlich, dass im Laufe der nächsten Jahrzehnte ein Ressourcenmangel entsteht. Stefan Ruckelshaußen hierzu: “Ökologische Folgen des Bevölkerungswachstums können sich in Form von Luftverschmutzung, Abholzung der Wälder und globale Erwärmung abzeichnen. Gesellschaftliche Folgen wie der Mangel an Nahrungsmitteln und Trinkwasser stellt ein bisher ungelöstes Problem dar. Auch zunehmender Konsum in jeglicher Form wird die Schere zwischen Arm und Reich kontinuierlich vergrößern.”

Die Grundbedürfnisse müssen gewährleistet werden und dazu zählt die Lebensmittelversorgung. Dazu müssen weltweit neue moderne Anbautechniken angelehnt an die landwirtschaftliche Tradition als Schlüssel für die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zum Tragen kommen, ist Stefan Ruckelshaußen überzeugt. Die Herausforderungen Klima, Umwelt und Ernährung in den Einklang zu bringen ist weltweit das Thema. “Nun ist es heute so, dass herkömmliche Anbaupraktiken und extreme Wetterlagen einen großen Teil Ackerland unbrauchbar gemacht haben. Erschwerend kommt hinzu, dass lange Transportwege von der landwirtschaftlichen Produktion in die urbanen Zentren gegeben sind. Die Lösung: Anbautechniken müssen neu gedacht werden. Das Modell des Food & Energy Campus vereint künftig modernste Anbaumethoden mit landwirtschaftlicher Tradition: Green-Domes sind in sich geschlossene, digital kontrollierte Produktionsmodule. Die Erzeugung von erneuerbarer Energie wird mit der Produktion von Lebensmitteln verbunden”, erklärt Stefan Ruckelshaußen.

Globalisierung als Lösungsmöglichkeit

Phillip Bossert / Student & BloggerDie Globalisierung konnte viele Menschen aus der Armut befreien und sorgte somit durch den entstandenen Zuwachs an Wohlstand für höhere Nachfrage an Ressourcen. Das Ziel, die Armut und Hungersnot zu bekämpfen, lässt sich lediglich durch ausreichend Nahrungsmittel und Energie erreichen.

Da der Bedarf an Lebensmitteln stärker steigen wird als die verfügbare agrarische Nutzfläche, muss eine Offenheit für neue Technologien vorausgesetzt werden können. Konzepte wie Vertical Indoor Farming können dazu beitragen, in Zukunft auch in städtischen Lagerhallen in mehreren Etagen Gemüse anzubauen ohne jegliche äußere Einflüsse wie Unwetter oder zu wenig Sonnenlicht. Außerdem muss auf eine Abschottung der Märkte durch Meinungsverschiedenheiten bei beispielsweise Einfuhrzöllen oder Exportschranken verzichtet werden. Nahezu alle Länder müssen an der Globalisierung teilnehmen, um von der Nahrungskrise nur noch peripher tangiert zu werden. Als dritten und letzten Punkt darf der Klimaschutz nicht länger über die Nahrungs- und Energieknappheit gehoben werden. Natürlich darf der Klimaschutz nicht vernachlässigt werden, aber die Bekämpfung von Hunger oder und Klimawandel muss sich nicht ausschließen,, sind sich die weltweiten Experten einig.

Der Food & Energy Campus ist eine landwirtschaftliche Lösung, die der Lebensrealität und dem Anspruch der Bevölkerung zeitnah und effektiv ebenso Rechnung tragen soll wie den aktuellen Anforderungen an den Klimaschutz. “Als Bio-Landwirt habe ich zum einen ein umfangreiches Agrar-Wissen und viel praktische Kenntnis, denke von Grund auf und aus Überzeugung nachhaltig. So bin ich vor über 15 Jahren über erste Solar-Anlagen über die Biogas-Anlage zur Idee von Food & Energy gekommen. Mit dem dem Green-Dome als Produktionsstätte gehen wir einen großen Schritt zur Kreislaufwirtschaft. Dabei agieren wir genau da, wo die Produkte gebraucht werden: bei den Menschen in der Region. Unabhängig von fossilen Energieträgern produzieren wir in unseren Green-Domes lokal und auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt hochwertige Nahrungsmittel. Damit stärken wir die regionale Versorgungsunabhängigkeit und vereinen die nachhaltige Produktion von Nahrungsmitteln mit Ressourcenschutz.”, ist Stefan Ruckelshaußen überzeugt.

V.i.S.d.P.:

Philipp Jonathan Bossert
Student und Blogger

Über den Autor:

Digitalisierung – eins der wichtigsten und prominentesten Themen im 21. Jahrhundert, aber trotzdem für viele immer noch nicht fassbar. Philipp Jonathan Bossert, Student in Berlin und Blogger. Er studiert Wirtschaftsingenieurwesen und beschäftigt sich mit der Transformation durch Digitalisierung und der damit verbundenen Entwicklung aus ingenieurtechnischer Perspektive. Weiteres Interesse liegt neben dem Studium in der Musikproduktion. Seit Jahren als Musikproduzent tätig, beobachtet Philipp Jonathan Bossert das Fortschreiten der Transformation als kontinuierliche digitale und automatisierte Entwicklung.

Kontakt:

MABEWO AG
Chli Ebnet 3
CH-6403 Küssnacht/Rigi
Schweiz
T +41 41 817 72 00
info@mabewo.com

Vertreten durch Herrn Jörg Trübl

Die MABEWO AG steht für Nachhaltigkeit. „Make a better world“ investiert in die Zukunft und schafft Lebensgrundlagen, in denen grundlegende Bedürfnisse abgedeckt werden: MABEWO nutzt Photovoltaikanlagen zur Wasser- und Stromproduktion. MABEWO ist ein verlässlicher lokaler Dienstleister, der die Lebenssituation der Menschen verbessert und Arbeitsplätze schafft. Herr Jörg Trübl ist ausgebildeter Umweltingenieur und verfügt über 20 Jahre praktische wirtschaftliche Erfahrung in der Unternehmensführung als Berater, Coach und CEO von KMUs in Europa. Weitere Informationen unter: https://www.mabewo.com/

PRESSEKONTAKT

MABEWO AG
Catrin Soldo

Chli Ebnet 3
CH-6403 Küssnacht/Rigi

Website: https://www.mabewo.com/
E-Mail : c.soldo@mabewo.com
Telefon: +41 41 817 72 00

Von Red. LG