Die Regierung in Peking könne angesichts anstehender Preisdaten dann ihre Bereitschaft demonstrieren, die Teuerung im Zaum zu halten.
Vergangene Woche hatte die chinesische Führung angekündigt, zu einer „umsichtigen“ Geldpolitik umzuschwenken – nach zwei Jahren mit einer „angemessen lockeren“ Haltung. Die jüngste Zinserhöhung war im Oktober.

Allerdings gilt bei Experten nicht als ausgemacht, dass tatsächlich die Zinsen erhöht werden – möglich seien auch andere Schritte wie eine erneute Anhebung der Mindestreserveanforderungen. So hätten große Banken vorsorglich bereits Geld beiseitegelegt. „Die chinesische Geldpolitik wird angemessen gestrafft nach der vorherigen ultra-lockeren Haltung“, sagte der Regierungsvolkswirt Chen Jiagui.

Zuletzt hat die chinesische Notenbank wiederholt die Mindestreserveanforderungen angehoben und so überschüssiges Geld aus dem Markt genommen. Manche Experten gehen nicht davon aus, dass die Zentralbank von dieser Politik abkommt und zu Zinserhöhungen in größerem Ausmaß umschwenkt: Die Angst vor dem Zufluss von Spekulanten-Geld könnte die Währungshüter davon abhalten, die Zinsen allzu stark anzuheben.

Angst vor „heissem Geld“
Der Chef der US-Notenbank Fed, Ben Bernanke, hatte zuletzt signalisiert, dass die USA ihr 600 Milliarden Dollar schweres Programm zum Ankauf von Staatsanleihen ausweiten und damit die Notenpresse erneut anwerfen könnten. Das weckt Sorgen in Peking, dass dieses Geld auf der Suche nach höheren Renditen in China landet und dort die Inflation in die Höhe treibt. „Ich denke nicht, dass China nun die Zinsen kontinuierlich erhöhen sollte“, sagte Chen Kexin, Volkswirt bei einer staatlichen Marktbeobachtungs-Agentur in Peking. „Ein derartiger Schritt würde definitiv heißes Geld anlocken.“

Von wpservice